60 Jahre Woche der Brüderlichkeit - Eröffnungsveranstaltung am 12. März 2012 im Stuttgarter Rathaus

Bürgermeister Dr. Martin Schairer hat als Sprecher der Stuttgarter Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Montag, 12.März, die diesjährige Woche der Brüderlichkeit eröffnet. Sie steht unter dem Jahresthema “In Verantwortung für den Anderen - 60 Jahre Woche der Brüderlichkeit“.





Zum Auftakt sagte Martin Schairer: “Die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit stehen in der historischen Verantwortung der Geschichte. Dabei ist es jedoch wichtig, den Blick auch in die Zukunft zu richten und das Verständnis zwischen jungen Juden und jungen Christen zu fördern. Gerade dieser Aspekt in der Arbeit der Gesellschaften für Christlich - Jüdische Zusammenarbeit wird immer wichtiger in einer Zeit, in der die Zeugen der Shoa immer weniger werden“.

Als Festredner konnte Verfassungsschutzpräsident a.D. Dr. Helmut Rannacher gewonnen werden, der nach 60 Jahren Erinnerungskultur feststellte, dass heute eine breite Bereitschaft in der Bevölkerung besteht, sich der schlimmen Vergangenheit zu stellen, nicht mehr zu verdrängen, sondern aufzuarbeiten. Er warnte aber davor, sich an die verstärkt festzustellenden antisemitischen Parolen in unserer Gesellschaft zu gewöhnen. 

Angesichts vieler hoffnungsvoller Zeichen eines wachsenden Vertrauens wie etwa der Synagogenbau in Ulm oder die Wiedereinweihung der ehemaligen Synagoge in Esslingen rief die Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, Barbara Traub, zu einem gemeinsamen Eintreten gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auf.

Im Schlusswort betonte der katholische Vorsitzende, Alfred Hagemann, dass die Stuttgarter Gesellschaft bereits 1951 die “Woche der Brüderlichkeit“ beging. Mit Unterstützung aus den USA sei ein aufwendiges Programm zur “Überwindung der Vorurteile“ gestaltet worden, das bundesweit Impulse gab. Die Stuttgarter Gesellschaft setze alles daran, die über sechzigjährige Tradition fortzusetzen und zukunftsfähig zu bleiben.

Bereits seit 60 Jahren veranstalten die über 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit jedes Jahr im März die Woche der Brüderlichkeit. Die erste Woche der Brüderlichkeit eröffnete 1952 der damalige Bundespräsident Theodor Heuss.

Die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gründeten sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Stuttgarter Gesellschaft war 1948 eine der ersten und war Gründungsmitglied des Deutschen Koordinierungsrates (DKR) der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit mit Sitz in Bad Nauheim. Heute ist die Stuttgarter Gesellschaft mit ca. 400 Mitgliedern eine der mitgliedsstärksten. Wichtigstes Ziel ist die Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Christen und Juden zu fördern und so dem Antisemitismus entschlossen entgegenzustehen.

 


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